1914-1918

b) Die Arkona während des Krieges – 1914 – 1918

“Als sich im Juli 1914 das schwere, unheilverkündende Gewölk des Weltkrieges über unserem geliebten Deutschen Vaterland zusammenballte und in den ersten Augusttagen zur Kriegserklärung führte, wurde auch die Arkona dadurch schwer betroffen.”

So beginnen die Ausführungen über die Arkona während des Weltkrieges, den wir heute den 1. Weltkrieg nennen.

Fast unmittelbar mit der Kriegserklärung kamen Vorlesungen und Bundesgeschehen zum erliegen. Bücher und Akten wurden versiegelt und Anfang Oktober 1914 fanden sich zur Wiederaufnahme der Vorlesungen nur noch 4 von 20 Arkonen ein. Alle anderen waren “zu den Waffen geeilt”.

Nach den Abgangsprüfungen im Herbst 1915 wurde mangels Hörern die Steglitzer Anstalt dann vollständig geschlossen.

Daheimgebliebene Arkonen bemühten sich Kontakt in Form von sogenannten “Kriegsberichten des Bundes Arkona” mit den eingezogenen und den im Feld stehenden Bundesbrüdern zu halten. Auch wurden “Liebesgaben” in Form kleiner Geschenke, finanziert aus Spenden, der Bundeskasse und den Restbeständen der “Rügenkasse” verschickt. Es handelte sich um Tabak, Räucherware, Obst und später auch Bücher.
Darüber hinaus wurde ein reger Briefwechsel gepflegt.

Zwischen Oktober 1916 und Herbst 1917 wurde der Vorlesungsbetrieb in Dahlem wieder aufgenommen. 9 Hörer wurden von 8 Dozenten unterrichtet. Drei dieser jungen Hörer schlossen sich der Arkona an. Als Chargierte für die Füchse
sprangen einige A.H. in die Bresche. Doch bereits im Herbst 1917 schloß Dahlem erneut und die Füchse rückten ein, worauf hin auch die Arkona zum zweiten Male geschlossen wurde.

In die Kriegszeit fiel auch das 40. Stiftungsfest des Bundes, zu dem sich in Dahlem am 2. und 3. November 1918 eine kleine Zahl Arkonen zu einem “sang- und klanglosen Beisammensein” einfand.

Acht Tage später brach die Revolution aus und ein als schmachvoll empfundener
Waffenstillstand machte dem Krieg ein Ende.

Von den 214 Mitgliedern der Arkona vor Beginn des Krieges wurden 128 in den
Heeresdienst eingezogen, 20 fielen.

Anläßlich des 42. Stiftungsfestes am 13. November 1920 wurde im Andenken an die Gefallenen eine hölzerne Ehrentafel feierlich enthüllt. Da die Arkona noch kein eigenes Heim hatte, wurde diese dann im jeweiligen Kneipzimmer aufgehängt.

Die Ausführungen über die “Arkona während des Krieges 1914 – 1918” enden mit folgenden Worten:
“10 Jahre liegt der Krieg zurück. Wir aber wollen heute an unserem 50 jährigen
Stiftungsfest uns unserer treuen Helden in Liebe, Treue und Dankbarkeit erinnern
und das Gelöbnis allzeit ehrenden Gedenkens feierlich erneuern.

Habt Dank, tausendmal Dank,
Geliebte Freunde! -“

Aktivitas 1924 – 1927, Foto von 1926